Seit Anfang der 70er Jahre gibt es operative Verfahren, um die Brechkraft es Auges zu verändern (refraktiv chirurgische Eingriffe). Damit kann ein Sehen ohne Brille oder Kontaktlinse ermöglicht werden.
Man unterscheidet Eingriffe an der Hornhaut (LASIK, PRK, intracorneale Ringsegmente (ICRS)) und der Linse des Auges. Hier geben wir Ihnen einen allgemeinen Einblick über die optischen Grundlagen des Auges und die verschiedenen Methoden zur Änderung der Brechkraft des Auges, wie sie in unserer Praxis angeboten und durchgeführt werden:
Das normalsichtige Auge:
Licht fällt durch die Hornhaut (1) und die Linse (2) und wird auf der Netzhaut in einem Punkt gebündelt (3, sog. Brennpunkt), sodaß ein scharfes Abbild von der Aussenwelt entsteht.
Im gesunden normalsichtigen Auge werden die Lichtstrahlen durch die Hornhaut und Linse des Auges so gebündelt, daß die Lichtstrahlen genau in einem einzigen Punkt auf der Netzhaut gebündelt werden (Brennpunkt, s. Abbildung). Bei einem Auge mit einem Brechungsfehler ist das nicht so. Im kurzsichtigen Auge wird der Brennpunkt vor der Netzhaut abgebildet, im weitsichtigen Auge hinter der Netzhaut. Es entsteht ein unscharfes Bild. Bei einem Auge mit einem Astigmatismus wird der Brennpunkt im Bereich der Netzhaut verzerrt abgebildet. Ein Brechungsfehler des Auges wird normalerweise durch ein zu langes oder zu kurzes Auge verursacht, oder durch eine Verkrümmung im Bereich der Hornhaut. Die folgenden Abbildungen verdeutlichen Ihnen, welchen Seheindruck ein Beobachter beim Vorliegen einer unkorrigierten Fehlsichtigkeit hat.
Kurzsichtigkeit (Myopie): Das Buch in der Nähe wird scharf abgebildet, wohingegen der Hintergrund unscharf erscheint. Der Patient benötigt eine Brille in der Fernsicht. Er ist myop (kurzsichtig).
Weitsichtigkeit (Hyperopie): Das Buch erscheint hier unscharf, der Hintergrund wird scharf auf der Netzhaut abgebildet. Der Patient benötigt eine Brille für die Nahsicht. Er ist weitsichtig (hyperop).
Stabsichtigkeit (Astigmatismus): Hierbei wird das Bild verzerrt abgebildet. Sowohl in der Nähe wie in der Ferne sieht der Patient unscharf. Der Patient benötigt sowohl eine Brille für die Ferne wie für die Nähe.
Die Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) ist ein natürlicher Alterungsprozess. Normalerweise verliert die Linse ab ca. 40 Jahren einen Grossteil ihrer natürlichen Elastizität, so daß die Fähigkeit, sich auf nahe Objekte einzustellen (Akkomodation), verloren geht. Die Lesefähigkeit ohne Brille ist somit erschwert. Eine Lesebrille oder sog. Bifokal-/Gleitsichtgläser sind nun notwendig, um das Lesen zu erleichtern. Da alle im folgenden beschriebenen Eingriffe keinen Einfluss auf die im Auge gelegene Linse hat, entwickeln auch Patienten, die sich in jungen Jahren entsprechend haben behandeln lassen, eine Altersweitsichtigkeit. Auch operierte Patienten benötigen somit ab ca. 45 Jahren eine Lesebrille.